Kandaren & Gebisse

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Kandaren & Gebisse für Ihren Isländer

Ein Gebiss – der Teil des Zaumzeugs, der in das Maul eines Islandpferdes eingeführt wird – ermöglicht es dem Reiter, ein Pferd durch Druck in und um das Maul des Pferdes zu kontrollieren. Dieser Druck wird verwendet, um die Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung des Islandpferdes zu steuern. Die Gebissauswahl wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst, darunter der Reitstil und der traditionelle Gebissgebrauch, die Fähigkeiten des Reiters, das Ausbildungsniveau des Pferdes und der beabsichtigte Einsatz des Pferdes.

Welche Gebissarten gibt es?

Das einfach gebrochene Gebiss wird am häufigsten eingesetzt. Es besteht aus zwei Teilen, die in der Mitte miteinander verbunden sind. Diese Art von Gebiss übt Druck auf die Zunge und die Maulwinkel des Pferdes aus. Der Vorteil: Ein einseitiger Zügelzug übt nur Druck auf der entsprechenden Seite aus. Es kommt daher oft bei Jungpferden zum Einsatz.

Das doppelt gebrochene Gebiss besteht aus zwei Gelenken, wodurch der Druck auf die Zunge und den Laden des Pferdes besser verteilt wird. Es liegt ruhiger im Maul. Jedoch gilt zu beachten, dass bei einem einseitigen Zügelzug das Pferd das Gebiss nicht hochdrücken und der Anweisungshilfe entgegenwirken kann.

Das Kandarengebiss zählt zu den Stangengebissen und besteht aus zwei Schenkeln, die durch ein nicht gebrochenes Stück miteinander verbunden sind. Allgemein wirkt eine Kandare umso mehr Druck auf das Genick aus und umso später, je länger die Schenkel sind. Kürzere Schenkel wirken weniger und schneller Druck aus. Eine Kandare darf nur mit Kinnketten genutzt werden. Dieses Gebiss wird bei fortgeschrittenem Dressurreiten eingesetzt, da es dem Pferd sehr feine Hilfen geben kann.

Das Olivenkopfgebiss kann einfach oder gebrochen sein. Die Gebissteile und Ringe sind starr verbunden, was dazu führt, dass sich das Gebiss weniger im Maul bewegt. Das Olivenkopfgebiss ist eine beliebte Wahl bei Reitern, die eine sanfte und kontrollierte Einwirkung auf das Pferdemaul suchen. Es wird oft in der Dressur und im Springreiten verwendet, aber auch im Freizeitreiten und in anderen Disziplinen. Ein korrekter Sitz des Gebisses sowie die verwendeten Materialien sind hierbei äußerst wichtig, um Schmerzen oder Verletzungen zu vermeiden.

Welches Material wird bei Gebissen verwendet?

Edelstahl wird am häufigsten für Gebisse verwendet, da es robust und langlebig ist und sich somit gut für den täglichen Gebrauch eignet. Auch Gebisse aus Kupfer eignen sich. Kupfer kann nämlich dazu beitragen, dass sich der Speichelfluss des Pferdes erhöht, was zu einer besseren Akzeptanz des Gebisses führen kann. Des Weiteren kann Kunststoff benutzt werden. Kunststoffgebisse eignen sich besonders für Islandpferde, die empfindlich auf Metall reagieren. Es ist zudem leichter als Edelstahl und kann daher auch eine gute Wahl für junge Pferde sein. Ledergebisse eignen sich für Pferde, die sehr empfindlich auf Metall reagieren. Sie sind weich und flexibel und sind besonders dann empfehlenswert, wenn ein herkömmliches Gebiss nicht akzeptiert wird.

Wie finde ich die richtige Gebiss-Größe?

Die richtige Gebiss-Größe trägt sowohl dazu bei Verletzungen zu vermeiden als auch die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd zu verbessern. Bei der Wahl sollte man besonders auf die Länge und die Stärke des Gebisses achten. Das optimale Gebiss ist ungefähr einen halben Zentimeter länger als das Maul Ihres Pferdes. Am besten nutzen Sie ein großes Gebiss zum Messen der Gebissgröße. Um die Gebissstärke zu ermitteln, kann man einen „Finger-Test“ durchführen: Man führt Mittel- und Zeigefinger an der Stelle des Mauls ein, wo das Gebiss liegen sollte. Spürt man einen Druck, sollte man eine Gebissstärke von 14-16mm wählen. Spürt man keinen Druck auf den Fingern, greift man lieber zu 16-18mm. Dennoch sollte man auf weitere individuelle anatomische Gegebenheiten wie beispielsweise Eckzähne achten, da diese ebenfalls den Raum für ein Gebiss einschränken können.

Ein gut sitzendes Gebiss sollte dem Pferd genügend Platz im Maul lassen, um sich wohl zu fühlen und zu kauen. Es sollte auch nicht zu locker sitzen, da es sonst unkontrolliert im Maul des Pferdes herumrutschen kann. Ist das Gebiss zu „stark“ gewählt, kann es zu groß für das Maul des Pferdes sein und unnötig Druck auf den Gaumen ausüben. Das Pferd reagiert hierbei etwa mit Maulaufsperren oder Kopfschlagen.

Die Kandare sollte 0,5-1cm kleiner sein als die Unterlegtrense, da sie an einer schmaler Stelle am Pferdemaul liegt. Die Kandare sollte zudem dicht am Maulwinkel liegen, aber nichts einklemmen. Jedes Pferd ist individuell und benötigt ein sorgsam angepasstes Gebiss. Es kann sein, dass Ihr Islandpferd mehrere Versuche braucht, um das richtige Gebiss zu finden. 

Was wenn mein Islandpferd das Gebiss nicht annimmt?

Wenn Ihr Pferd das Gebiss nicht annimmt, kann das verschiedene Gründe haben. Überprüfen Sie die Passform und stellen Sie sicher, dass das Gebiss die richtige Größe und Form für das Maul Ihres Islandpferdes hat. Sitzt ein Gebiss nicht richtig, kann dazu führen, dass das Pferd es nicht annimmt und sich unwohl fühlt. Überprüfen Sie das Gebiss auch auf Rost und scharfe Kanten, die das Pferd verletzen könnten. Geben Sie Ihrem Pferd Zeit und Lassen Sie es das Gebiss erkunden. Am besten tun Sie das in einer neutralen Umgebung und ohne Reiter. Vermeiden Sie es, das Pferd zu zwingen, das Gebiss zu akzeptieren. Dies führt meist dazu, dass das Problem schlimmer wird. Gegebenenfalls können Sie einen Experten zu Rate ziehen.

Das richtige Gebiss finden

Es gibt eine große Anzahl verschiedener Gebisse, und es ist nicht immer einfach, das richtige zu finden – Sie müssen mit Versuch und Irrtum arbeiten, bis Sie das finden, das zu Ihnen und Ihrem Islandpferd passt. Im Allgemeinen sollte das Ziel darin bestehen, ein möglichst mildes Gebiss zu verwenden. Je erstickender, desto milder ist es normalerweise. Ein zusammengefügtes Lose-Ring-Gebiss wird normalerweise als das mildeste Gebiss angesehen, da das Pferd seine Wirkung mildern kann, indem es das Gebiss mit der Zunge nach oben drückt. Die meisten Teile bestehen aus Metall, aber es gibt Teile, bei denen das eigentliche Mundstück aus Gummi besteht. Auch Ledermodelle sind häufig anzutreffen. Diese sind normalerweise für ein empfindlicheres Pferd geeignet.

Denken Sie daran, dass die Schärfe eines Gebisses letztendlich von der Person bestimmt wird, die die Zügel hält!